19.08.2019
Kreisverband Oberallgäu Kempten Lindau
Sollten wir den Einsatz der Doppelmesser-Mähtechnik befürworten, um den Natur- und Artenschutz der Landwirtschaft zu verbessern ? Wir meinen JA, warum ?
Die altbewährte Messertechnik, die im Zuge der Technisierung in der Agrarwirtschaft gegenüber der Rotationstechnik immer mehr ins Hintertreffen gerät, schont die Wiesenfauna, schützt die Lebensräume von Insekten, Amphibien und Wildtieren und steigert die Futterqualität. Je weniger man in die Natur eingreift, desto besser. Schlagkraft, Geschwindigkeit und Hightech auf Teufel komm raus sind nicht alles – das Gebot der Zeit lautet Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Mähgeräte mit Rotation sind eine große Gefahr für die gesamte Wiesenfauna. Durch die zum Grasschnitt eingesetzten schneidenden, rotierenden Teile werden Tiere schwer verletzt oder getötet. Die Arbeitsfläche und der Wirkbereich bei Scheibenmähern und Trommel-Mähwerken sind deutlich höher als bei Balkenmähern, die nachweislich als sehr schonend gelten. Wird zusätzlich zu einem riesigen Rotations-Mähwerk noch ein Aufbereiter verwendet, sterben weitere Tiere.
Zuerst möchte man an einen Rückschritt denken, jedoch kann man das auch unter ökologischen Gesichtspunkten betrachten:
Die Doppelmesser-Mähwerke sind bei vergleichbarer Arbeitsbreite um ca. 2/3 leichter und benötigen weniger als die Hälfte der Antriebsleistung. Somit spart man Treibstoff und kann auch Traktoren kleinerer Leistung einsetzen. Aus einem aktuellen Beispiel geht hervor daß sich hierdurch ca. 80% des benötigten Treibstoffes sparen ließe. Ebenfalls entstehen auf den Wiesen kaum Schäden an der Grasnarbe, das Gras wächst demzufolge schneller wieder nach. Es trocknet schneller, schmeckt den Tieren besser und wirkt sich positiv auf die Qualität der Milch und der produzierten Lebensmitteln aus.
Biobauern aus der Umgebung haben diese Maßnahme bereits umgesetzt und können ausschließlich positiv berichten.
Kreisverband Oberallgäu Kempten Lindau